Der Guggenbichler
Ittendorf gehörte bis 1696 der kirchlichen Gemeinde Bermatingen an. Der Kirchweg führte vom Bodensee an Ittendorf vorbei durch das Moor, Ried und Wald nach Bermatingen. Der Guggenbichler war ein Mensch, der aufgrund seines Aussehens von der Gemeinschaft ausgeschlossen war und am Guggenbichel sein Dasein fristete! Die Menschen, die nach Bermatingen zur Kirche wollten, geleitete er bei Nebel und schlechtem Wetter durch das Moor. An der Kette konnten sie sich festhalten oder er zog die, die vom Weg abgekommen waren, wieder aus dem Sumpf.
Die Farben wurden abgeleitet aus Begriffen die aus dem Mittelalter stammen:
Fell an der Maske: | ältestes Kleidungsstück |
Maske: | hellgrüne Holzmaske mit Schmutzflecken |
rotes Oberteil: | frisch gerodetes Land, genannt „rote Erde“ |
braune Hose: | gute Muttererde |
grünes Halstuch: | Symbol für den Frühling |
Kette: | Hilfsmittel / Symbol der Gefangenschaft in jedem Jahr neu zu erscheinen |
Felltasche: | Aufbewahrung von Nahrung und Saatkörnern |
Außerdem: | braune Handschuhe gestrickt / braune halbhohe Schuhe / Strick aus Hanf als Gürtel |
Die Geschichte des Hopfenbrocker und der Hopfenbrockere
Erste Berichte in der Ittendorfer Chronik über den Anbau von Hopfen stammen aus der Mitte des letzten Jahrhunderts. Im Jahr 1880 betrug die Anbaufläche bereits 6,5 Hektar, um dann 1930 ein Maximum von 24 Hektar zu erreichen. Daraus ergab sich ein Ertrag von 90 Zentnern des leichten Biergewürzes. Nahezu jeder Landwirt befasste sich zu jener Zeit mit dem Hopfenanbau, doch der bald einsetzende Preisverfall ließ das Interesse und die Anbaufläche ebenso schnell wieder schwinden. Auch nach dem letzten Weltkrieg gab es keinen nennenswerten Anreiz für einen weiteren Hopfenanbau, deshalb wurden 1976 die letzten Hopfen in Ittendorf gebrockt. Während der längeren Erntezeit war im Dorf allerhand los. Durch den großen Aufwand mussten zusätzliche Arbeitskräfte eingestellt werden, welche die Spitzen in einheitliche Körbe (Viertel) „brockten“. Basierend auf diesem historischen Hintergrund entstand die Idee der maskenlosen Gruppe die „Hopfenbrocker“ aus Ittendorf.
Die Hopfenbrockere
Der Rock unserer Hopfenbrockere ist aus dunkelbraunem und die Bluse aus dunkelgrauem Leinen. Die Schürze aus grünem Leinen wird über dem Rock getragen und um den ganzen Leib nach hinten gebunden. Unter der Bluse trägt die Hopfenbrockere ein farblich passendes Tuch.
Schwarze Strickhandschuhe, schwarze knöchelhohe Schnürschuhe, ein Strohhut mit Hopfen und ein Korb vervollständigen das Häs.
Der Hopfenbrocker
Die Hose des Hopfenbrockers ist aus dunkelbraunem Leinen. Zum leicht gestreiften Leinenhemd trägt er ein dunkelgraues Leible, wie die Bluse der Hopfenbrockere. Schwarze Strickhandschuhe, schwarze knöchelhohe Schnürschuhe, ein Strohhut mit Hopfen und ein Stock mit geschnitzten Hopfendolden vervollständigen das Häs.
Über uns Geschichte
1983 | Gründung |
1984 | Erstellung Häs und Maske |
1985 | e.V. Gastzunft im ANR |
1987 | Vollmitglied im ANR (Schemmerhofen) |
1994 | 11 Jahre Guggenbichler |
1998 | Narrenhochzeit am 19. Januar |
2004 | 20 Jahre Guggenbichler – Jubiläumsumzug |
2004 | Hans-Peter Müller wird Narrenpolizist |
2008 | Rosenhochzeit |
2010 | Gründung der Hopfenbrocker |
2016 | 33-jähriges Jubiläum mit Umzug |
106 | aktive Mitglieder |
36 | Kinder |